Kindermord nach 25 Jahren geklärt

Nach der XY-Sendung im April gingen die entscheidenden Hinweise ein

Osnabrück (dpa). Mehr als 25 Jahre nach dem Sexualmord an einer Neunjährigen aus Osnabrück hat die Polizei den mutmaßlichen Täter geschnappt. Am Sonntag wurde ein 45 Jahre alter Mann aus der niedersächsischen Domstadt festgenommen. Er wurde aufgrund eines DNA-Abgleichs überführt. Das sagte der Sprecher der Osnabrücker Staatsanwaltschaft, Alexander Retemeyer, gestern Abend der Nachrichtenagentur dpa. Der Tatverdächtige kam in Untersuchungshaft. Die Ermittler wollen heute auf einer Pressekonferenz  Details der Festnahme bekanntgeben und den Verlauf der jüngsten Ermittlungen schildern.

Die Schülerin wurde am 27. November 1987 sexuell missbraucht und erstickt. Sie begegnete ihrem Mörder morgens auf dem Weg zur Schule. Erst als sie mittags nicht nach Hause kam, erfuhr ihre Mutter, dass ihre Tochter Christina gar nicht in der Schule angekommen war.

Polizisten gingen daraufhin den Schulweg des Kindes ab und entdeckten seine Leiche auf einem brachliegenden Kleingartengrundstück in einer Bude, die Kinder unter einem Baum in einem der Gärten gebaut hatten. Eine Obduktion brachte später Klarheit darüber, dass es sich um einen Sexualmord handelt.

Durchbruch dank XY
«Der Fall ist eigentlich nie so ganz zu den Akten gelegt worden. Er ist immer mal wieder hochgekommen», sagte Staatsanwalt Retemeyer. Nach einem längerem Bericht in der ZDF-Sendung «Aktenzeichen XY… ungelöst» im Frühjahr dieses Jahres habe es dann neue Hinweise gegeben.

Schließlich sei der zum Tatzeitpunkt 19 Jahre alte Mann ermittelt worden, der durch einen DNA-Test überführt worden sei. Dabei wird das genetische Profil eines Verdächtigen mit Spuren des Täters etwa an der Kleidung eines Opfers verglichen. Ob der Mann die Tat gestanden hat und was letztlich zum Durchbruch bei den Ermittlungen führte, wollen Polizei und Staatsanwaltschaft aber erst später erläutern.

Kurz nach dem Sexualmord hatte die Staatsanwaltschaft eine 14-köpfige Sonderkommission eingerichtet, Befragungen der Bevölkerung blieben danach aber ohne Ergebnis. Auch eine Belohnung für Hinweise auf den Täter wurde ausgesetzt, ferner wurden Flugblätter mit der Beschreibung eines jungen Mannes verteilt, der schon knapp zwei Wochen zuvor eine Schülerin angesprochen hatte.

Foto: Securitel

17.09.2013 Ta