Ku-Klux-Klan-Aufmarsch an Flüchtlingsheim – Staatsschutz ermittelt

Löcknitz (dpa/mv). Der Staatsschutz ermittelt in Vorpommern nach
einem fremdenfeindlichen Vorfall, bei dem acht Personen in
Ku-Klux-Klan-Kostümen über das Gelände einer Flüchtlingsunterkunft
bei Löcknitz gelaufen sind. Der Vorfall habe sich bereits in der
Nacht zu Freitag ereignet, sei der Polizei aber erst später von einer
Flüchtlingsbetreuerin angezeigt worden, erklärte eine Polizeisprecherin
heute in Neubrandenburg.

«Bisher gibt es keine Hinweise auf Verdächtige», sagte die
Sprecherin. Die Gruppe soll in weißen mantelartigen Umhängen mit
Kapuzen gegen Mitternacht etwa zehn Minuten schweigend an dem Haus im
Kreis Vorpommern-Greifswald entlangmarschiert sein. Als Asylbewerber
aus dem Haus auf dem abgelegenen Grundstück kamen, seien die Leute
verschwunden. Ähnliche Aktionen mit Kostümen des rassistischen Ku
Klux Klans soll es vor mehreren Jahren auch bei Rechtsextremen im
benachbarten Brandenburg gegeben haben.

In der Region Löcknitz, wo viele polnische Bürger leben, war es in
der Vergangenheit mehrfach zu fremden- und speziell polenfeindlichen
Vorfällen gekommen. Ein Zusammenhang damit wird laut Polizei geprüft.
Die rechtsextreme Szene im Süden Vorpommerns hat nach Einschätzung
des Verfassungsschutzes enge Kontakte zur Brandenburger Szene.

09.05.2016 Ta