Kompass-Impuls: Leben, Lernen und Arbeiten im Klosterwald

Inmitten einer idyllischen Landschaft können sich 32 Jugendliche seit August vergangenen Jahres im bayerischen Klosterwald an ein Leben ohne Drogen gewöhnen. In der Entwöhnungseinrichtung Kompass-Impuls werden vorwiegend heroin-, cannabis- und kokainsüchtige Patienten im Alter von 14 bis 18 Jahren betreut.

Lebensgemeinschaft für ein Jahr
Etwa ein Jahr lang leben die Jugendlichen dort in Wohngruppen von acht Personen zusammen. Die Gruppen sind altersmäßig gemischt, aber nach Geschlechtern getrennt. Jede Gruppe wird von einem Sozialpädagogen und von einem Erzieher betreut. Rund um die Uhr steht den Jugendlichen ein Ansprechpartner zur Verfügung.

Der Weg in die Selbstständigkeit
•  Vier Wochen lang werden die Jugendlichen sehr intensiv betreut, dürfen sich nur im Innenhof des Gebäudes alleine aufhalten. Das ist die Aufnahme- und Eingewöhnungsphase.
•  In den nachfolgenden zwei bis drei Monaten können sie sich in Gruppen auch schon mal bis ins benachbarte Ottobeuren bewegen. Das ist die therapeutische Behandlungsphase.
•  Nach dieser Zeit wird auch Einzelausgang gestattet. Die Adaptionsphase hat begonnen.
•  In der letzten Phase brauchen die Jugendlichen nur noch Bescheid zu geben, wenn sie sich vom Gelände entfernen. Jetzt wird intensiv das Leben nach der Therapie geplant.Auch hier ist Schule angesagt
Wer noch keine abgeschlossene Schulausbildung hat, besucht am Vormittag die hauseigene Schule. Dort können der Hauptschulabschluss oder der „Quali“, der qualifizierte Hauptschulabschluss, erworben werden. Jugendliche mit abgeschlossener Schulausbildung werden in ein individuelles Arbeitsprogramm eingebunden.

Nachmittags findet die Gesprächstherapie in Gruppen oder Einzelgesprächen statt. Daneben gibt es zahlreiche Sportangebote. Kontakt der Jugendlichen zur Familie ist erwünscht. Es werden Familiengespräche angeregt und auch Besuchsmöglichkeiten angeboten.

Kostenübernahme
Die Kosten für den Aufenthalt übernehmen Krankenkasse und Jugendamt zu gleichen Teilen. In der Regel wird die Kostenabwicklung von den örtlichen Drogenberatungsstellen vorgenommen.