Frankfurt/Main (dpa) . Wegen Schmiergeldverdachts beim Ausbau des Frankfurter Flughafens ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen zehn Beschuldigte. Bei einer bundesweiten Razzia seien heute im Bundesgebiet sowie in Liechtenstein 28 Wohnungen und Büros durchsucht worden, erklärte die Staatsanwaltschaft Frankfurt. Drei Hauptverdächtige wurden in Untersuchungshaft genommen. Ermittelt wird wegen des Verdachts der Bestechung und Bestechlichkeit. Den Beschuldigten wird zudem Untreue, Betrug, Geldwäsche und Steuerhinterziehung vorgeworfen.
Unter den Festgenommenen ist der mutmaßliche Haupttäter, ein 50 Jahre alter ehemaliger Mitarbeiter des Flughafenbetreibers Fraport. Er soll gegen Schmiergeld Erbbaurechte in der Cargo-City Süd verschoben haben. Ebenfalls festgenommen wurden ein 53 Jahre alter Frankfurter Immobilienkaufmann und ein 73 Jahre alter Treuhänder aus Liechtenstein. Sie sollen über Scheinrechnungen die Schmiergelder in bislang unbekannter Höhe getarnt haben.
Auch bei der Fraport wurden von den Ermittlern Unterlagen gesichtet, wie das Unternehmen bestätigte. Man werde aber als Geschädigter angesehen und kooperiere im vollen Umfang mit den Behörden.
Zuvor hatte bereits das Online-Portal «Bild.de» von einer Razzia bei Prominenten berichtet. Laut Staatsanwaltschaft waren 200 Polizisten und 14 Staatsanwälte im Einsatz. Um das bestehende Vermögen abzusichern, wurden 2,9 Millionen Euro mit Arresten belegt.
09.07.2013 Ta