Leipzig im Ausnahmezustand

Anschläge auf Bahnstrecken - Krawall bei Legida-Demo

Leipzig (dpa). Bei der Legida-Demonstration in Leipzig ist es gestern Abend zu Auseinandersetzungen gekommen. Nach Angaben der Polizei wurden mehrere Polizisten durch Böller, Flaschen und Laserpointer verletzt. Auch Journalisten seien attackiert worden. Die «Leipziger Volkszeitung» berichtet, die  Angriffe seien aus dem Legida-Lager gekommen. Die Fotoausrüstung eines Pressevertreters wurde zerstört. Die Polizei nahm drei Randalierer in Gewahrsam. Der MDR berichtete, Journalisten seien bespuckt und verprügelt worden.

Zu einer Kundgebung auf dem zentralen Augustusplatz mit anschließendem Aufzug über den Innenstadtring brachte Legida nach Angaben der Stadt 15.000 Anhänger auf die Straße, darunter viele Zugereiste aus Dresden. Mehr als 20.000 Menschen protestierten dagegen. 4.000 Polizisten aus ganz Deutschland waren im Einsatz.

«Es ist tatsächlich so, dass wir im Abgang Probleme bekommen haben, die Lager zu trennen», sagte ein Polizeisprecher. Vor dem Hauptbahnhof habe es Zusammenstöße von Legida-Anhängern und Gegendemonstranten gegeben. Gegen 22 Uhr habe sich die Lage wieder beruhigt.

Verkehrsbeeinträchtigungen durch Brandanschläge
Nach Brandanschlägen auf Bahnanlagen in Leipzig rollt der Zugverkehr teilweise wieder. Reisende könnten wieder den Nah- und Fernverkehr nach Dresden, Chemnitz und Meißen nutzen, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn heute Morgen. Die Anschläge auf Kabelschächte stünden vermutlich im Zusammenhang mit dem Legida-Aufmarsch. 

Auf die Bahnstrecke Leipzig-Dresden wurden gestern Nachmittag zwei Brandanschläge verübt. Die Strecke wurde nach Angaben der Bundespolizei gesperrt, der Fernverkehr umgeleitet. Im Bereich Leipzig-Volkmarsdorf im Osten der Stadt seien im Abstand von etwa einer Stunde Kabelschächte in Brand gesetzt worden, in denen Leitungen für Lichtsignale und Weichen verlaufen. Im Leipziger Hauptbahnhof wurde fast die Hälfte der Gleise gesperrt. Der Deutschen Bahn zufolge kam es im Nah- und Fernverkehr zu Verspätungen. Laut einer Sprecherein waren Züge von und nach Dresden, Chemnitz und Meißen betroffen. Sie mussten über Güterstrecken auf die verbleibenden Gleise umgeleitet werden.

Am Abend gab es dann zwei weitere Anschläge im Leipziger Citytunnel. An zwei Stationen seien Kabelschächte beschädigt worden, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei in Leipzig. Daraufhin sei der S-Bahn-Verkehr zwei Stunden lang zum Erliegen gekommen.

22.01.2015 Ta