Erfurt (dpa/th). Gut 19 Jahre nach dem sogenannten Mafia-Mord in Thüringen ist der letzte mutmaßliche Täter in Russland festgenommen worden. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Erfurt, Hannes Grünseisen, bestätigte einen entsprechenden Bericht des MDR, wonach der mit internationalem Haftbefehl Gesuchte in Russland in Auslieferungshaft sitzt. Ein Auslieferungsgesuch sei gestellt worden. Wann und ob der Mann nach Deutschland gebracht wird, stehe aber noch nicht fest, fügte Grünseisen hinzu.
Demnach hat sich der mutmaßliche Beteiligte an dem Mord an einem türkischen Bordellbesitzer jahrelang in seinem Geburtsland Ukraine aufgehalten, mit dem es kein Auslieferungsabkommen gibt. Warum der Mann nach Russland ging und wie er dort Mitte Dezember vergangenen Jahres festgenommen wurde, konnte Grünseisen nicht sagen.
Der Mord an dem Rivalen aus dem Rotlichtmilieu war der Höhepunkt eines Bandenkrieges. Insgesamt vier Täter sollen im Oktober 1995 den 26-Jährigen bei Erfurt mit 23 Schüssen aus Maschinenpistolen regelrecht hingerichtet haben. In der Folge kam es zu einem der größten Mammutprozesse im Freistaat gegen drei der vier mutmaßlichen Täter. Sie wurden zu lebenslanger Haft verurteilt.
23.01.2014 Ta