Mann getötet, zerstückelt und in Müllbeutel gepackt?

Stade (dapd). Etwa fünf Monate nach dem Fund von Leichenteilen am Bahnhof Hamburg-Harburg hat die Staatsanwaltschaft Stade Anklage gegen einen 54 Jahre alten Mann wegen Totschlags erhoben. Der Mann wird beschuldigt, Ende Mai seinen 50-jährigen Mitbewohner in der gemeinsamen Wohnung in Buchholz erschlagen zu haben. Um die Leiche unauffällig aus der Wohnung zu schaffen, zerstückelte er sie und legte die Einzelteile in Müllbeutel.

Diese entsorgte er schließlich in der Nähe des Harburger Bahnhofs. Die Leichenteile wurden dort Anfang Juni von einem Passanten gefunden. Wenige hundert Meter vom Fundort entfernt war am Morgen desselben Tages der 54-Jährige mit Stichverletzungen am Hals in einem Gebüsch gefunden worden. Wie sich später herausstellte, hatte sich der Mann die Stichverletzungen selbst zugefügt.

Als Motiv für die Tat vermutet die Staatsanwaltschaft Streitereien über Geld zwischen den beiden Männern. Auch eine homosexuelle Beziehung sei nicht ausgeschlossen und könnte der Auslöser gewesen sein. Der Angeklagte hat die Tat bislang geleugnet. Seit Juni befindet er sich in Untersuchungshaft.

27.10.2010 dv