Massengentest im Mordfall Bögerl

3.000 Männer sollen eine Speichelprobe abgeben

Ulm (dpa). Auf der Suche nach den Mördern von Bankiersgattin Maria Bögerl soll nun ein groß angelegter DNA-Massentest den Ermittlern helfen. Ab Mitte Februar werden in einer Gemeinde nahe Heidenheim mehr als 3.000 Menschen aufgefordert, eine Speichelprobe abzugeben. Dies werde zunächst auf freiwilliger Basis geschehen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Ellwangen. Aufgerufen sind Männer, die heute zwischen 22 und 69 Jahre alt sind, zur Tatzeit demnach zwischen 18 und 65 Jahre alt waren. Falls bei einzelnen Personen Verdachtsgründe vorliegen, könnten diese zu einem Test gezwungen werden.

Maria Bögerl, Ehefrau des damaligen Heidenheimer Sparkassenchefs Thomas Bögerl, wurde im Mai 2010 entführt und ermordet. Der Fall hat deutschlandweit für Schlagzeilen gesorgt. In Aktenzeichen XY … ungelöst“ fahndeten die Ermittler im September 2012 mit einer halbstündigen Fallrekonstruktion nach den Tätern. Doch bis heute fehlt von ihnen jede Spur.

Im Laufe der Ermittlungen wurde bereits mehrfach ein Massengentest in Erwägung gezogen. Bisher war es aber nicht gelungen, den Personenkreis so weit einzugrenzen, dass ein Richter einem groß angelegten DNA-Test zustimmte. Nun hat das Amtsgericht Ellwangen die DNA-Reihenuntersuchung angeordnet. «Aufgrund der weiteren Ermittlungen konnte der infrage kommende Personenkreis bestimmt werden», sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Rund 3.000 Männer haben seit Juni 2010 bereits freiwillig Speichelproben abgegeben.

Archivfoto: Securitel

21.01.2014 Ta