Hannover (dpa). Die jugendliche IS-Sympathisantin Safia S. muss sich nach einer Messerattacke auf einen Polizisten in Hannover ab 20. Oktober vor Gericht verantworten. Das kündigte das Oberlandesgericht Celle an. Die Bundesanwaltschaft wirft der inzwischen 16-jährigen Deutsch-Marokkanerin versuchten Mord sowie die Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung vor. Die Tat sei eine «Märtyreroperation» für die Terrormiliz Islamischer Staat gewesen.
Ermittler werten den Angriff als die erste vom IS in Deutschland in Auftrag gegebene Terrortat. Der 34 Jahre alte Polizist erlitt bei dem Angriff Ende Februar eine lebensbedrohliche Stichwunde am Hals. Nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft hat sich die Jugendliche spätestens im November 2015 das Gedankengut des IS zu eigen gemacht. Sie habe überlegt, nach Syrien zu reisen und sich der Terrormiliz anzuschließen. Im Januar 2016 sei sie nach Istanbul geflogen und habe Kontakt mit IS-Mitgliedern aufgenommen. An der Weiterreise nach Syrien habe sie aber ihre Mutter gehindert, die das Mädchen im Februar nach Deutschland zurückholte.
Aus Istanbul brachte die 15-Jährige nach Erkenntnissen der Anklagebehörde den Auftrag des IS mit, eine «Märtyrertat» zu verüben. Sie habe über einen Internetnachrichtendienst Kontakt zu Mitgliedern des IS gehalten und am Tag vor der Tat auf diesem Wege ein Bekennervideo übermittelt. Auf dem Hauptbahnhof in Hannover habe sie dann eine Personenkontrolle von Bundespolizisten provoziert und mit einem Gemüsemesser zugestochen.
30.09.2016 Ta