Mobbing im Netz – Ministerin wird aktiv

Kristina Schröder: "Da muss mir keiner mit der Zensurfrage kommen"

Wiesbaden (dapd). Bundesjugendministerin Kristina Schröder (CDU) will konsequent gegen Mobbing-Webseiten vorgehen. «Eine Gesellschaft, der der Kinder- und Jugendschutz etwas bedeutet, kann und darf eine solche Entwicklung nicht sang- und klanglos hinnehmen», sagt  Schröder dem «Wiesbadener Kurier» in der heutigen Donnerstagausgabe.

Vor allem Ruf junger Mädchen geschädigt
Hintergrund sind Hetzbeiträge auf der Internetseite «Isharegossip» die am vergangenen Wochenende in Berlin zu einer brutalen Schlägerei unter Jugendlichen geführt hatten: «Ich habe die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien schon vor einiger Zeit gebeten, eine Indizierung der Seite zu prüfen. In dieser Frage muss mir auch keiner mit einer Zensurdebatte kommen», sagt  die CDU-Politikerin. «Hier beleidigen sich Jugendliche aufs Übelste und ziehen unter dem Deckmäntelchen der Anonymität den Ruf des anderen in den Dreck – vor allem den Ruf junger Mädchen.»

Schröder betont, die psychischen Folgen für die Betroffenen von Internetmobbing seien «schlimm genug». Sie könnten «bis hin zu Suizidversuchen» führen: «Und in Berlin haben wir jetzt gesehen, dass das auch Auslöser brutalster realer Gewalt ist.»

Lesen Sie morgen in e110″: Internet-Mobbing unter Jugendlichen und Kindern – was können die Eltern tun?

24.03.2011 dv