Bamberg/Walsdorf (dapd-bwb). Nach akribischen Ermittlungen ist fast zwei Monate nach dem Fund eines toten Babys im oberfränkischen Walsdorf die Mutter festgenommen worden. Die 28-Jährige aus dem Raum Stuttgart wird verdächtigt, für den Tod ihres Kindes verantwortlich zu sein.
Der Bamberger Oberstaatsanwalt Bernd Lieb erklärte am Montag, die Frau habe ihre Tochter nach der Geburt vermutlich nicht versorgt. Strafrechtlich ist das Tötung durch Unterlassen. Die Leiche habe sie in mehrere Plastiktüten gepackt, in ein Handtuch gewickelt und schließlich in einem Gebüsch an einem Feldweg abgelegt. Dort hatte eine Spaziergängerin den toten Säugling am 23. Oktober entdeckt.
DNA-Abgleich brachte Gewissheit
Die Ermittler kamen der Kindsmutter auf die Spur, indem sie die Verkaufswege des Handtuches rekonstruierten. So gelangten sie zum ehemaligen Wohnsitz der gebürtigen Stuttgarterin. Am Donnerstag erließ ein Richter Haftbefehl gegen die Frau. Den Antrag hatte die Staatsanwaltschaft aufgrund der eindeutigen Identifizierung durch einen DNA-Abgleich gestellt.
Die 28-Jährige lebte von Oktober 2010 bis Juli 2011 in Walsdorf und hatte das Baby alleine und unbemerkt in der Wohnung ihres damaligen Freundes zur Welt gebracht. Der Mann hatte weder von der Schwangerschaft noch der Geburt etwas mitbekommen.
20.12.2011 Ta