Nach Mord am Stiefvater in die Psychiatrie

Frankfurt/Main (dapd). Wegen Mordes an seinem Stiefvater hat das Frankfurter Landgericht einen 30-Jährigen dauerhaft in die Psychiatrie eingewiesen. Der Beschuldigte ist seit 15 Jahren schwer psychisch krank. Er leidet unter paranoider Schizophrenie, hat laut Gutachten Wahnvorstellungen und hört Stimmen. Deshalb ist er nach Überzeugung der Richter schuldunfähig, aber für die Allgemeinheit gefährlich.

Der Kunststudent hatte im Oktober 2010 seinen Stiefvater in dessen Haus in Oberursel im Schlaf mit einem Baseballschläger und einem Messer traktiert. Das Opfer, ein bekannter Frankfurter Tierarzt, starb noch am Tatort.

Der junge Mann habe sich seit langem von seinem Stiefvater bedroht gefühlt, urteilten die Richter. Das gehe aus Tagebucheinträgen des 30-Jährigen und aus Zeugenaussagen hervor. Noch immer weigere er sich, seine Krankheit zu akzeptieren. Die Familie sei dem Trugschluss gefolgt, sie könne sich selbst um die schwere psychische Erkrankung des Sohnes kümmern. Sie habe wohl übersehen, dass dessen Hass auf seinen Stiefvater wuchs, bis es schließlich zu der Bluttat im Herbst vergangenen Jahres gekommen sei.

05.07.2011 dv