München (dpa). Die Bundesanwaltschaft erwägt einem Medienbericht zufolge, die Ermittlungen zum Oktoberfestattentat vor 34 Jahren neu aufzurollen. Die Entscheidung soll danach noch in diesem Jahr fallen. «Wenn sich zureichende, tatsächliche Anhaltspunkte für weitere Tatbeteiligte ergeben sollten, werden wir die Ermittlungen wieder aufnehmen», verkündete ein Sprecher der Bundesanwaltschaft der «Süddeutschen Zeitung».
Bei dem Anschlag im Jahr 1980 wurden 13 Menschen getötet, darunter der Täter – der 21-jährige Gundolf Köhler, Anhänger der rechtsextremen «Wehrsportgruppe Hoffmann». Die Ermittler sahen ihn bisher als Einzeltäter. Daran werden aber immer wieder Zweifel laut. Schon seit Ende 2013 prüfen die Bundesanwälte in Karlsruhe, ob eine Wiederaufnahme infrage kommt. Einen aktuellen Anlass biete der Antrag des Opferanwalts Werner Dietrich, in dem dieser eine neue Zeugin angeführt habe.
Laut «Süddeutscher Zeitung» hat die Bundesanwaltschaft die Zeugin vernommen, sie habe einen angeblichen Mittäter namentlich benannt. In dessen Spind wolle die Frau am Tag nach dem Anschlag Flugblätter mit einem Nachruf auf Gundolf Köhler gefunden haben – noch bevor dessen Name bekannt war. Derzeit prüfe Karlsruhe die Verlässlichkeit der Aussage.
24.11.2014 Ta