Rechtsextreme sollen Raubüberfall begangen haben

Erfurt (dapd-lth). Rund 13 Jahre nach dem brutalen Überfall auf einen Geldboten in Pößneck im Saale-Orla-Kreis steht die Polizei offenbar vor der Aufklärung des Falls. Am Dienstag sind in Rudolstadt und Umgebung drei Verdächtige im Alter von 33 bis 39 Jahren verhaftet worden, wie eine Sprecherin des Landeskriminalamtes (LKA) in Erfurt sagte. Die Männer seien der rechten Szene zuzuordnen.

Ein weiterer Verdächtiger sitze bereits in Haft, ein fünfter Verdächtiger befinde sich im Ausland. Wie es weiter hieß, ist der 33-Jährige NPD-Mitglied und war im Jahr 2000 im Vorstand des Thüringer Landesverbandes. Ein weiterer Verdächtiger sei Sympathisant der rechten Szene, und der 39-jährige Verdächtige gilt als ehemaliges Mitglied des Thüringer Heimatschutzes (THS). Bei ihm wurden Waffenattrappen und Munition gefunden.

Opfer schwer verletzt

Eine Verbindung der Verdächtigen mit dem NSU könne nicht nachgewiesen, aber auch nicht ausgeschlossen werden, sagte die Sprecherin. Dem THS gehörten auch die späteren Mitglieder des NSU, Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt, an. Das Trio hatte sich nach seinem Abtauchen 1998 jahrelang zum Teil mit Banküberfällen finanziert.

Im Oktober 1999 war ein 46-jähriger Geldbote bei einem Überfall von zwei Männern schwer verletzt worden. Die Täter hatten dabei den Geldkoffer mit 70.000 Euro sowie die Dienstwaffe des Geldboten erbeutet.

Der dringende Tatverdacht habe sich nun aufgrund von Zeugenaussagen ergeben, hieß es weiter. Daraufhin habe das LKA seit Mai 2012 unter Leitung der Staatsanwaltschaft Gera ermittelt. Das Amtsgericht Gera habe die fünf Haftbefehle erlassen.

12.09.2012 tA