Reeperbahn-Schütze bekannt und flüchtig

Hamburg (dapd-nrd). Nach einer tödlichen Schießerei im Hamburger Stadtteil St. Pauli Ende Juni sitzt ein offenbar in die Tat verwickelter Mann in Untersuchungshaft. Das Landgericht hat gegen den 25-Jährigen Haftbefehl wegen des Verdachts auf Beihilfe zum Totschlag erlassen, sagte der Hamburger Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers. Der Mann sei dringend tatverdächtig, dem mutmaßlichen Schützen die Tatwaffe übergeben zu haben. Er wurde bereits am Dienstag verhaftet.

Der Haftbefehl gegen den Beschuldigten war Ende Juni zunächst von einem Haftrichter abgelehnt worden, da er keinen dringenden Tatverdacht erkennen konnte. Die Staatsanwaltschaft hatte gegen diese Entscheidung Beschwerden eingelegt.

Helfer amtsbekannt“ 
Am frühen Morgen des 24. Juni waren nahe der Amüsiermeile Reeperbahn mehrere Kugeln auf einen 22-Jährigen abgefeuert worden. Rettungskräfte reanimierten den getroffenen Mann am Tatort. Er starb jedoch später im Krankenhaus.

Der 25-Jährige stellte sich zwei Tage nach der Schießerei selbst. Er war bereits 2011 in eine Schießerei, ebenfalls in St. Pauli, verwickelt. Dabei hatte ihm der nun Ende Juni getötete 22-Jährige ins Gesäß geschossen. Die Hintergründe für die Tat von 2011 sind bis heute unklar.

Schütze identifiziert 
Unterdessen konnte der Schütze, der die tödlichen Schüsse auf den 22-Jährigen abgefeuert hatte, identifiziert werden. Laut Oberstaatsanwalt Möllers hatten Ermittlungsergebnisse und Hinweise bereits Anfang der Woche auf die Spur eines 25 Jahre alten Deutschen geführt. Der Verdächtige sei aber noch flüchtig. Die Polizei hat nach der Identifizierung ihre öffentliche Fahndung mit Fotos aus einer Überwachungskamera eingestellt.

07.07.2012  wel