«Reichsbürger» verschanzt sich – SEK bereitet Spuk nach Stunden ein Ende

Görlitz (dpa). Ein sogenannter «Reichsbürger» hat sich in der Oberlausitz unter Androhung von Waffengewalt über Stunden mit seinem pflegebedürftigen Vater verschanzt. Eine Pflegekraft, die den 86-Jährigen Vater betreut, alarmierte die Polizei, als sie nicht in das verbarrikadierte Haus in Oberoderwitz kam, wie die Polizeidirektion Görlitz berichtet. Als Polizisten eintrafen, zeigte sich der 60-Jährige Sohn mit einem Revolver am Fenster und drohte ihnen.

Er bezeichnete sich als «Reichsbürger» und gab an, dass sich sein Vater in seiner Gewalt befände und er Sprengstoff habe. Auslöser sollen Familienstreitigkeiten gewesen sein. Stundenlange Verhandlungen blieben zunächst erfolglos. Als sich ein Spezialeinsatzkommando am Abend Zutritt zu dem Haus verschaffen wollte, gab der 60-Jährige schließlich auf. Der Revolver entpuppte sich als ungeladene Schreckschusswaffe, Sprengstoff wurde nicht gefunden. Der offensichtlich verwirrte Mann wurde in eine Fachklinik eingewiesen. Sein durch Schläge verletzter Vater kam ebenfalls ins Krankenhaus.

Sogenannte «Reichsbürger» erkennen die Legalität und Existenz der Bundesrepublik Deutschland und ihrer Organe nicht an. Immer wieder kommt es zu Zwischenfällen mit ihnen, so etwa in Sachsen-Anhalt. Dort kam es im August bei einer Zwangsräumung in Reuden zu einer Schießerei.

12.09.2016 Ta