Wunsiedel (dpa/lby). Die Polizei fahndet nach einem Mann, der in den Wäldern des Fichtelgebirges lebt und immer wieder in Hütten einbricht. Entsprechende Medienberichte bestätigte der Wunsiedler Polizeikommissar Robert Roth. Mehr als 70 Einbrüche und Diebstähle werden dem «Waldläufer», wie er von den örtlichen Beamten genannt wird, zugeschrieben. Dabei deckt er sich meist für den alltäglichen Bedarf ein: Essen, Bier oder neues Schuhwerk lässt er aus Jäger- und Fischerhütten mitgehen.
Über DNA-Spuren, die zu ähnlichen Fällen in Österreich führten, konnten Namen und Fotos des 61-Jährigen ermittelt werden. Ein Überwachungsvideo zeigt ihn mit langem offenem Haar, gekleidet in Tarnfarben. Die Suche in dem großen Waldgebiet um den oberfränkischen Kornberg gestaltet sich schwierig. «Er ist scheu und verhält sich fast wie ein Wild», sagte Roth. Zwar versuche man immer wieder, mit Spürhunden oder auf Fahrradstreifzügen den Mann zu finden, bisher habe ihn jedoch niemand von Angesicht zu Angesicht zu sehen bekommen.
Einige Hüttenbesitzer stellen ihm mittlerweile Lebensmittel vor die Häuschen, um ihn davon abzuhalten, die Türen aufzubrechen. Die Polizei nimmt den Fall ernst. «Einbruch und Diebstahl sind Straftaten, auch wenn manche Verständnis haben oder sogar von dem Waldläufer fasziniert sind», sagte Roth. Immerhin ist der angerichtete Schaden durch die Einbrüche ganz beträchtlich.
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23.10.2014 Ta