Berlin (dpa/pol). Mit einer konzertierten Aktion in 32 Ländern weltweit sind internationale Sicherheitsbehörden gegen Kreditkartenbetrug im Luftverkehr und illegale Immigranten vorgegangen. Bei dem Einsatz an 68 Flughäfen wurden insgesamt 183 Verdächtige festgenommen. Wie der in Berlin erscheinende «Tagesspiegel» heute schreibt, schlugen die Ermittler auch in Berlin, Frankfurt am Main und München zu. Die Aktionen fanden bereits am Dienstag und Mittwoch vergangener Woche statt, wie auch Europol mitgeteilt hat.
Zur Koordinierung des monatelang im Geheimen vorbereiteten Einsatzes hätten sich in der niederländischen Einsatzzentrale Vertreter von Polizei, von 35 Fluggesellschaften sowie von den großen Kreditkartenfirmen versammelt, berichtet Europol. Die Airlines hätten allein in den beiden Tagen, die die Aktion andauerte, in insgesamt 265 Fällen verdächtige Tickets gemeldet, mit denen Passagiere einchecken wollten. Die Aktion wurde laut Europol in 24 EU-Staaten sowie in Island, Norwegen, der Schweiz, der Ukraine, Brasilien, Kolumbien, Peru und den USA gestartet.
Der Erwerb von Flugtickets im Internet, die mit gefälschten oder gestohlenen Kreditkarten bezahlt werden, stelle ein zunehmendes Problem für die Fluggesellschaften dar, hieß es. Der Internationale Luftfahrtverband (IATA) schätze den Schaden auf rund 820 Millionen Dollar pro Jahr (593 Mio. Euro), was 0,3 Prozent der Ticketverkäufe per Kreditkarte entspreche. Außerdem gilt Kreditkartenbetrug quasi als Schlüssel zu Verdächtigen, die für zahlreiche andere schwerwiegende Verbrechen wie Raub und Betrug, Menschen- und Drogenhandel verantwortlich gemacht werden.
Am Frankfurter Flughafen sind bei der Aktion sechs Verdächtige vorläufig festgenommen worden. Vier hatten ihre Tickets widerrechtlich erworben, die Ticketdaten stimmten nicht mit den Kreditkarten überein, wie eine Polizeisprecherin heute sagte. Bei einem Mann fanden die Ermittler zudem rund 20 Kilogramm Drogen. Zwei weitere Festgenommene hatten Ware aus dem Flugzeug dabei, die mit einer ungedeckten Kreditkarte bezahlt worden war.
Foto: Bernd Gross/wikipedia.de
15.04.2014 Ta aktualisiert: 15.41 Uhr