Schüsse aus dem Wald: 26-Jähriger in Untersuchungshaft

Saarbücken/Lebach (dpa/lrs). Die Schüsse trafen 13 Autos an der Windschutzscheibe, dem Seitenfenster oder der Hintertür. Sie kamen aus dem Wald – in völliger Dunkelheit morgens kurz nach fünf Uhr. Wegen versuchten Mordes in 13 Fällen sitzt ein 26-Jähriger seit gestern in Untersuchungshaft, wie ein Sprecher der Polizei Saarbrücken mitteilte. Der mutmaßliche Schütze und ein 30-Jähriger wurden am Donnerstagabend festgenommen. Sie sollen für die Tat an einer Landstraße in der Nähe von Lebach im Nordsaarland verantwortlich sein. Die Tatbeteiligung des Komplizen sei noch unklar. Ein Haftgrund liege bei ihm nicht vor.

Der 26-Jährige hat in der Vernehmung die Schüsse gestanden, wie die Polizei angibt. Zudem habe er die Polizisten zu der Waffe geführt, die er im Wald versteckt hatte. Dabei handele es sich um ein Kleinkalibergewehr. Hülsen seien am Tatort gefunden, weitere Munition bei der Durchsuchung seiner Wohnung sichergestellt worden. Das Motiv für die Tat sei völlig unklar, sagte der Sprecher. Die Polizei kam den mutmaßlichen Tätern nach Ermittlungen am Tatort und Zeugenhinweisen auf die Spur. Der Schütze sei mit einem Motorrad am Tatort gewesen, das Zweirad konnte sichergestellt werden.

Als «sehr heimtückisch» hatte zuvor Polizeisprecher Georg Himbert die Schüsse aus dem dunklen Wald bezeichnet. Bei einem Auto etwa sei die hintere Seitenscheibe durchschossen worden. «Da hätte auch ein Kindersitz mit einem Kind im Auto stehen können.» Der Täter habe damit rechnen müssen, dass seine Schüsse «ganz üble Folgen» haben könnten. Nur durch Glück sei bei der Tat lediglich ein Autofahrer durch umherfliegende Glassplitter leicht verletzt worden.

21.03.2015 Ta