Terrorverdächtige schweigen: Kontakt zu „islamistischen Gefährdern“

Wiesbaden (dpa). Nach dem vereitelten Terroranschlag in Hessen verweigert das festgenommene Ehepaar weiterhin die Aussage. Der 35-jährige Deutschtürke und seine 34-jährige türkische Ehefrau aus Oberursel im Taunus sitzen seit ihrer Festnahme in der Nacht zum Donnerstag in Untersuchungshaft.

Auf einem Computer des Paars fanden die Ermittler Gewaltvideos, die sie dem islamistischen Extremismus zuordnen. «Wir erhoffen uns neue Erkenntnisse von der Auswertung der Unterlagen, die bei der Wohnungsdurchsuchung gefunden wurden», teilte ein Sprecher des Hessischen Landeskriminalamts (HLKA) in Wiesbaden mit. Es handele sich um Papiere und Datenträger.

Die «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung» berichtete von Kontakten zu mehreren sogenannten «Gefährdern» aus der islamistischen Szene im Rhein-Main-Gebiet, darunter Rückkehrern aus dem Syrien-Krieg. Entsprechende Treffen hätten Polizeibeamte während der Observation des Oberurselers beobachtet, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Sicherheitskreise. Der LKA-Sprecher wollte den Artikel nicht kommentieren.

Das Paar hat zwei kleine Kinder, um die sich nun das Jugendamt kümmert. In der kleinen Wohnung der Familie befanden sich eine Rohrbombe, Munition, Teile eines Sturmgewehrs G3 und eine Übungsgranate für eine Panzerfaust. Vermutlich hatte das Paar das für den 1. Mai geplante Radrennen «Rund um den Finanzplatz Frankfurt-Eschborn» im Visier. Es wurde kurzfristig abgesagt. Dennoch: Etwa 500 Amateure radelten am Renntag trotzdem auf der Strecke – aus Protest gegen Gewalt und Terror.

04.05.2015 Ta