Terrorverdächtige sind aus NRW

London/Berlin (dapd). Zwei in England wegen Terrorismusvorwürfen verhaftete Deutschen kommen aus Nordrhein-Westfalen. Das erfuhr die Nachrichtenagentur dapd aus Sicherheitskreisen. Die zum Islam konvertierten Männer waren am 15. Juli bei der Einreise mit der Fähre in Dover festgenommen worden. Sie hatten laut britischer Polizei Computer und Speichermedien bei sich, auf denen sich Informationen mit Bezug zu internationalem Terrorismus befanden.

Nach einem Bericht der britischen Boulevardzeitung «The Sun» handelte es sich unter anderem um Anleitungen für den Einsatz von Waffen und zum Bombenbau. Bei den Männern gefundene Propagandatexte hätten Titel wie «39 ways to support jihad» (39 Wege zur Unterstützung des Dschihad) oder «Destroying buildings» (Gebäude zerstören) gehabt. Außerdem hätten Ermittler bei ihnen das Al-Kaida-Magazin «Inspire» entdeckt.

Laut dem britischen Anti-Terror-Gesetz aus dem Jahr 2000 ist es strafbar, Informationen zu sammeln, die anderen bei der Vorbereitung oder Ausführung von Terrorakten voraussichtlich nützlich sein können. Auch der Besitz entsprechender Aufzeichnungen ist illegal und kann mit bis zu zehn Jahren Haft geahndet werden.

Die beiden 28 und 23 Jahre alten Konvertiten sind deutschen Sicherheitsbehörden nach dapd-Recherchen bekannt. Einer von ihnen hat sich offenbar einen muslimischen Alias-Namen zugelegt und nennt sich Abdul M.. Im Internet bezeichnet er sich als Sportler und Hip-Hop-Fan.

30.07.2011 dv