Bestialisches Verbrechen

Mann schlägt Opfer halb tot und schneidet ihm die Kehle durch

Dresden (dapd). Ein 20 Jahre alter Mann muss wegen brutalen Mordes an einem Dresdner Frührentner für neun Jahre und fünf Monate ins Gefängnis. Das Dresdner Landgericht sah es als erwiesen an, dass der Mann sein 52-jähriges Opfer im vergangenen September 13 Mal mit einem Stein geschlagen und ihm danach mit einem Küchenmesser den Hals durchgeschnitten hatte. Das Gericht sprach von einem «bestialischen Verbrechen» und einer «brutalen und kaltblütigen Vorgehensweise».

Mit der Tötung eines Menschen hatte sich der Verurteilte laut Gericht schon vor der Tat intensiv befasst. Er habe aufgeschrieben, «was man tun muss, um ein perfektes Verbrechen zu verüben», sagte die Vorsitzende Richterin Michaela Kessler. Das habe vom Ausspionieren des Opfers bis hin zur Spurenbeseitigung gereicht. Die Fantasie sei «kein Hirngespenst, keine blödsinnige Idee» gewesen, sondern er habe die Absicht gehabt, einen Menschen zu töten.

Ausgeprägte Tötungsfantasien
In der Nacht zum 30. September 2010 hatte der 20-Jährige laut Gericht wieder Tötungsfantasien und hielt in Dresden Ausschau nach einem möglichen Opfer. Dabei entdeckte er eine offene Balkontür an der Wohnung des 52 Jahre alten Frührentners. Der Täter nahm einen kantigen Stein, ging in die Wohnung und schlug heftig auf den wehrlosen Mann ein. Das Opfer überlebte die brutale Attacke dennoch.

Der 20-Jährige habe daraufhin ein Küchenmesser gegriffen und dem Mann damit «mehrfach den Hals durchgesägt», sagte Kessler. Obwohl das Opfer seinen schweren Schnittverletzungen erlag, versuchte der Täter noch, ihn mit einem Kissen zu ersticken. Anschließend raubte der Täter den Toten aus. Er habe den Mann aus niederen Beweggründen heimtückisch ermordet, sagte Kessler zur Begründung des Urteils. Dabei habe er die Wehrlosigkeit des durch eine Krankheit geschwächten Mannes ausgenutzt.

Um Spuren zu beseitigen, habe er noch versucht, den Toten in den Kühlschrank zu stecken, erläuterte die Richterin. Ziel sei es gewesen, die Körpertemperatur des Toten zu senken, um den Tötungszeitpunkt zu verschleiern. Die Richterin zeigte sich von der Tat erschüttert. «Ich habe so ein Vorgehen in meiner Karriere noch nicht erlebt», sagte Kessler.

Hass auf die Welt
Der Mann vietnamesischer Abstammung hatte die Tat gestanden. Er begründete seine Tötungsfantasien laut Gericht unter anderem mit einer unschönen Jugend und schlechten Familienverhältnissen. In seiner Einsamkeit habe er einen Hass auf die Welt entwickelt, erklärte das Gericht.

30..07.2011 dv