Todesschüsse in Arztpraxis: Motiv weiter rätselhaft

Saarbrücken (dpa). Das Motiv für die tödlichen Schüsse auf eine Nervenärztin in Saarbrücken ist weiter rätselhaft. Der 44-jährige Tatverdächtige habe bisher keine Aussage gemacht, sagte ein Polizeisprecher. Der Mann war Patient in der Gemeinschaftspraxis für Neurologie und Psychiatrie und galt als psychisch auffällig. Ein Gericht ordnete seine Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung an. Laut den Ermittlungen erschoss er die 52-Jährige am Freitag am Empfangstresen ihrer Praxis. Mehrere Mitarbeiter und Patienten waren Augenzeugen. Gewaltausbrüche von Patienten gegen Ärzte sind nach Angaben des Berufsverbands Deutscher Nervenärzte kein Einzelfall.

Die Polizei konnte den Schützen kurz darauf in der Nähe des Tatorts festnehmen. Sie fand auch die Pistole. Die Leiche des Opfers wurde rechtsmedizinisch untersucht. Gestern teilte die Polizei das vorläufige Obduktionsergebnis mit: Demnach starb die Ärztin an mehreren Schüssen in Kopf und Körper. Das endgültige Ergebnis werde voraussichtlich heute vorliegen, erklärte die Polizei. Die Ermittlungen zu den Hintergründen der Bluttat liefen weiter.

Es ist innerhalb eines Jahres bereits der zweite blutige Angriff auf einen Arzt im Saarland. Im Mai 2014 schoss ein Drogenabhängiger in Saarbrücken auf seinen Arzt und verletzte ihn schwer. Anschließend tötete sich der Schütze selbst.

16.03.2015 Ta