Tückischer Anschlag im Treppenhaus

Schüler soll Pädagogen mit Schnürsenkel gewürgt haben

Bad Pyrmont (dpa). Weil er seinen Lehrer mit einem Schnürsenkel gewürgt haben soll, ermittelt die Polizei in Niedersachsen gegen einen 14-jährigen Gymnasiasten. Der Lehrer sei bei dem Vorfall erheblich verletzt worden, gab die Polizei in Hameln bekannt. Die Polizei ermittelt demnach wegen versuchten Totschlags gegen den Jungen aus Bad Pyrmont. Die Tat ereignete sich nach Informationen der «Deister- und Weserzeitung» in der vergangenen Woche während einer Klassenfahrt in Goslar.

Der Attacke des Schülers sei ein Streit vorausgegangen, sagte der Polizeisprecher. Der 33-jährige Lehrer habe dem Schüler dabei ein Handy abgenommen. Der 14-Jährige habe daraufhin vor Zeugen gedroht, er werde den Lehrer umbringen. Der Schüler habe dem Pädagogen dann im Treppenhaus der Goslarer Jugendherberge aufgelauert, ihn von hinten angegriffen, den Schnürsenkel um den Hals gelegt und zugezogen, erklärte der Polizeisprecher. Der Lehrer konnte sich demnach nur mit Hilfe anderer Schüler befreien. Er erlitt Würgemale am Hals und einen Sehnenabriss am Finger.

Der Mann sei inzwischen wieder dienstfähig, sagte eine Sprecherin der Landesschulbehörde in Lüneburg. Ob der Schüler auf dem Gymnasium bleiben könne, sei Sache der Disziplinarkonferenz der Schule. Erst Ende Mai hat ein neunjähriger Grundschüler im Harz eine Lehrerin angegriffen und krankenhausreif geschlagen, nachdem sie sich schützend vor einen anderen Schüler gestellt hatte. Vergleichbare Vorfälle gebe es in Niedersachsen äußerst selten, sagte die Sprecherin der Landeschulbehörde. «Das ist zum Glück die Ausnahme.»

03.10.2014 Ta