Laut Kriminalstatistik kommt es in Deutschland alle 77 Minuten zu einer vollendeten Vergewaltigung. Versuche sind nicht mitgerechnet. Was viele Täter als eine Art „Kavaliersdelikt“ oder als „ihr gutes Recht“ ansehen, sind pure Gewaltverbrechen. Sie verursachen bei den Opfern Wunden, die nur selten gänzlich heilen.
Ihr Leben gerät aus der Bahn. Schuld- und Schamgefühle, Angstzustände, Alpträume, Depressionen, Probleme in oder mit der Partnerschaft, Verlust des Arbeitsplatzes, Berufsunfähigkeit, Selbstzerstörungsimpulse und Selbstmordgefährdung sind oft jahrelang anhaltende Folgen einer Vergewaltigung. Aber selbst wenn das Trauma verarbeitet zu sein scheint, wird der Alptraum beim geringsten Anlass wieder schreckliche Gegenwart.
Tatort Wohnung
Viele Mädchen und Frauen leben mit der Angst vor Vergewaltigung. Ihre Vorstellungen von dem „typischen Täter“ und den „typischen Situationen“ werden eher von Berichten in den Medien bestimmt. Doch diese Berichte schildern meist die untypischen Ausnahmefälle. Folglich sind auch die üblichen Strategien zur Vermeidung von Vergewaltigungen meist falsch. Die meisten Vergewaltigungen finden in der Wohnung des Opfers statt.
Neue Masche: Sexdrogen
In der jüngeren Vergangenheit geraten mehr und mehr sogenannte „Date-Rape-Drugs“, umgangssprachlich auch K.o.-Tropfen genannt, in die Schlagzeilen. Diese Drogen werden Frauen ohne ihr Wissen zum Beispiel in einen Drink gemischt. Anschließend werden sie handlungsunfähig. In diesem Zustand können sich Frauen nicht wehren.
Sinnvolle Schutzmaßnahme
Studien zeigen, dass die meisten Täter bei entsprechender Gegenwehr von ihrem Vorhaben ablassen. Selbstverteidigungskurse bieten erste Grundlagen für ein sicheres Auftreten in solch extremen Situationen. Wer allerdings glaubt, das Mitführen einer Waffe reiche zur Verteidigung aus, ist auf dem Holzweg.
Wir geben Ihnen konkrete Verhaltenstipps, wie Sie sich effektiv vor einer Vergewaltigung schützen können und was Sie tun müssen, wenn Sie Opfer einer Sexualstraftat geworden sind.