Vom Nachbarn hingerichtet

48-Jähriger soll zwei Frauen niedergestochen haben - eine starb

Hemer/Iserlohn (dpa/lnw). Ein 48-jähriger Mann soll im sauerländischen Hemer zwei Frauen niedergestochen haben. Bei dem Verbrechen in einem Mehrfamilienhaus wurde eine 67 Jahre alte Frau getötet und ihre 89 Jahre alte Mutter schwer verletzt. Der mutmaßliche Messerstecher, ein Nachbar des älteren Opfers, wurde gestern in Untersuchungshaft genommen, gaben Polizei und Staatsanwaltschaft bekannt.

Die 67-Jährige wurde nach Auskunft des Hagener Staatsanwaltes Bernd Maas «regelrecht hingerichtet». Die Obduktion der Frau habe ergeben, dass der Täter «mit erheblicher Kraft» insgesamt 14 Mal auf die Frau eingestochen habe, teilte Maas in Iserlohn mit. Am Vortag wurde das Alter des Opfers zunächst mit 68 Jahren beziffert. Der 48-jährige Verdächtige lebte seit Jahren mit der 89-Jährigen Tür an Tür. Am Mittwoch lief er blutverschmiert in einen 300 Meter entfernten Friseursalon. Dort habe er von einem Angriff eines unbekannten Dritten in der Wohnung der 89-Jährigen berichtet.

Die von Zeugen gerufene Polizei brach die Wohnung auf und fand die beiden Opfer. Für die 67-Jährige kam jede Hilfe zu spät. Ihre durch sechs Messerstiche schwer verletzte Mutter habe den 48-Jährigen noch als Täter benannt, bevor sie abtransportiert wurde, erklärte Maas. Neben der Aussage der Frau, die sich gestern noch in kritischem Zustand befand, gebe es auch weitere Beweise, dass der 48-Jährige der Täter sei, sagte Maas. Unter anderem wurde ein Küchenmesser mit einer 20 Zentimeter langen Klinge gefunden. «Das ist vermutlich die Tatwaffe», sagte Maas. Der Mann habe unter Alkoholeinfluss gestanden. Er wurde wegen Verdachts des Totschlags und des versuchten Totschlags in Untersuchungshaft genommen.

23.05.2014 Ta