Vorwürfe im Organspendeskandal zurückgewiesen

MünchenBerlin (dapd-nrd/bay). Im Organspendeskandal weist der Anwalt des beschuldigten Arztes Vorwürfe gegen seinen Mandanten zurück. Mein Mandant hat keine Laborwerte manipuliert“, sagte der Strafrechtler Steffen Stern dem Nachrichtenmagazin „Focus“ laut Vorabbericht von heute. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt gegen den Chirurgen der Göttinger Universitätsklinik, der früher am Uniklinikum Regensburg tätig war, wegen des Verdachts der Korruption und Bestechlichkeit. Er soll Patienten gegen Schmiergeld an der Warteliste für Spendeorgane vorbei bevorzugt haben.

Rechtsanwalt Stern wies das zurück. „Dass Geld geflossen sein soll, wird sich nicht bewahrheiten“, sagte er. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen weiteren Göttinger Mediziner in leitender Funktion, einen ausländischen Patienten und eine medizinische Vermittlungsfirma für Organe, wie eine Behördensprecherin dapd heue sagte.

Keine Boni mehr
Gleichzeitig fordert der bayerische Gesundheitsminister Marcel Huber (CSU) als Konsequenz aus dem Skandal ein Verbot von Bonuszahlungen für Transplantationen. Huber sagte der „Bild am Sonntag“: „Die Bezahlung der Ärzte muss leistungsgerecht sein, darf aber nicht von der Anzahl ihrer Operationen abhängen. Es muss jeder Anschein vermieden werden, dass es einen Wettlauf um Prämien gibt.“ Es gehe nicht darum, alle Ärzte unter Generalverdacht zu stellen, so Huber. „Gerade deshalb müssen wir Fehlanreize wie Bonuszahlungen für Transplantationen verbieten.“ Durch kriminelle Machenschaften sei Vertrauen erschüttert worden.

11.08.2012 Ta