War 93-Jähriger Wachmann in Auschwitz? Justiz prüft Anklage

Dortmund (dpa/lnw). 70 Jahre nach der Befreiung des NS-Vernichtungslagers Auschwitz prüft die Justiz in NRW derzeit, ob sie gegen einen mutmaßlichen Wachmann des Lagers Anklage erhebt. Der 93-Jährige aus dem Kreis Lippe steht in Verdacht, über zwei Jahre in Auschwitz eingesetzt gewesen zu sein, erklärte Oberstaatsanwalt Andreas Brendel in Dortmund. Weitere 16 Ermittlungsverfahren richten sich gegen mutmaßlich Beteiligte an Kriegsverbrechen in Russland, der Ukraine, Polen, Italien und Frankreich. 

Im Dezember hat das Landgericht Köln eine Anklage der Staatsanwaltschaft gegen einen 89 Jahre alten Kölner im Zusammenhang mit dem Massaker im französischen Oradour-sur-Glane im Jahr 1944 abgewiesen. Über eine Beschwerde der Staatsanwaltschaft gegen die Entscheidung ist noch nicht entschieden.

17.01.2015 Ta