Wenn Autoknacker dazwischen funken

Mit neuen elektronischen Geräten gehen Kriminelle auf Beutesuche

Berlin (dapd/dv). In den vergangenen Monaten haben Autodiebe der Polizei zufolge vermehrt so genannte Funkblocker eingesetzt. Mit diesen elektronischen Geräten ist es möglich, die Funkfrequenz von Fahrzeug-Fernbedienungen zu stören und das Verschließen eines Wagens zu verhindern.

Ziel der Täter: schnell und ohne größeren Aufwand ein Fahrzeug öffnen, um es entweder ganz zu stehlen oder Gegenstände daraus zu entwenden. Da die Täter unauffällig aus einiger Entfernung agieren, werden in jüngster Zeit vermehrt Fahrzeuge auch zu normalen Tageszeiten ausgeräumt oder entwendet.

Die Öffnung eines einmal verschlossenen Wagens ist auf diese Weise allerdings nicht möglich. Das Landeskriminalamt empfiehlt, sich nach dem Verschließen des Fahrzeuges mittels Fernbedienung davon zu überzeugen, dass das Auto tatsächlich verschlossen ist. Autofahrer, denen Diebe mit Funkblockern auffallen, sollten sofort die Polizei alarmieren.

Wie schütze ich mein Auto?
Neben den Alarmanlagen gibt es noch weitere Diebstahlschutz-Vorrichtungen, die das Auto effektiv sichern können.

Zum Beispiel ein System, das über eine Fernbedienung die Stromversorgung im Fahrzeug unterbricht. Montiert wird es zwischen Autobatterie und Batteriekabel – und zwar so, dass das Gerät kaum von Dieben entfernt werden kann.

Fundsache geklautes Auto
Oder die GPS-Ortung: Sollte das Auto gestohlen werden, lässt sich über einen Empfänger im Fahrzeug genau der Standort ermitteln. Mittlerweile gibt es verschiedene Anbieter, die beim Diebstahl in der Regel mit den Behörden zusammenarbeiten – sogar europaweit.

Wegfahren? Nein danke!
Immer noch besonders effizient: die Lenkradkralle. Es gibt sie bereits ab 20 Euro im Handel. Eine Alternative ist die Parkkralle (ab 30 Euro), die das Wegfahren des Autos unterbinden soll.

Lenkrad- und Parkkralle sind nicht die einzigen mechanischen Diebstahlschutz-Einrichtungen. Da gibt es auch noch eine so genannte Gangschaltungssperre. Selbst versierte Autodiebe brauchen mindestens fünf Minuten, um sie zu knacken. Der Preis liegt inklusive Einbau zwischen 300 und 400 Euro.

High Tech vom Feinsten bietet das Apple iPhone, das über einen GPS-Empfänger und Neigungssensor verfügt – es eignet sich auch als Diebstahlschutz-Einrichtung. Dazu ist allerdings das «App iCarAlert» notwendig, das es für nicht mal drei Euro gibt. Es schickt eine SMS an eine eingestellte Mobiltelefon-Nummer, sobald eine oder mehrere der einstellbaren Grenzen wie Entfernung, Geschwindigkeit, Neigung der X-Achse oder der Y-Achse überschritten werden. Dazu muss das iPhone im Auto bleiben – und zwar an versteckter Stelle.

Bei Diebstahl Alarm
Und natürlich bieten mehrere Hersteller Alarmanlagen in sehr unterschiedlicher Ausführung an, die man auch nachträglich einbauen kann. Einfache Systeme sind bereits ab 50 Euro im Handel und lösen bei Erschütterungen aus. Mehr Schutz versprechen Anlagen, die dazu per Ultraschall den Innenraum überwachen und über die Zentralverriegelung aktiviert beziehungsweise deaktiviert werden. Der Preis beginnt bei rund 200 Euro.

Foto: dv

23.09.2010 dv