Hamburg (dpa/lno/fb hamburg). Mit einer neuen Spezialeinheit wollen Hamburgs Steuerfahnder noch intensiver gegen Schwarzarbeit vorgehen. Die Einheit wurde zum 1. Juni gegründet und nimmt Steuerhinterziehung durch Scheinfirmen ins Visier, die systematisch Schwarzarbeit organisieren. Die Behörde reagiert damit nach eigenen Angaben «strukturell auf den in den letzten Jahren zunehmenden sogenannten Kettenbetrug im Dienstleistungsgewerbe».
Dabei hinterzögen organisierte Tätergruppen Steuern in Millionenhöhe, indem sie eine Kette von Scheinfirmen gründen. Über gefälschte Belege stellten sie Dienstleistungen in Rechnung, die in Schwarzarbeit erbracht wurden. Die Vorgehensweise ist recht simpel, aber effektiv: Die Dienstleistungen werden in der Buchführung so dargestellt, als seien sie durch Subunternehmen durchgeführt worden. Prüfungen bei den Subunternehmen ergeben, dass diese die Leistung angeblich ihrerseits wiederum an andere Subunternehmer vergeben haben. Es entsteht eine Unternehmenskette – daher die Bezeichnung „Kettenbetrug“.
Schnelle Reaktion erforderlich
Die betrügerischen Unternehmen sind nicht auf Dauer angelegt, sondern bestehen nur für kurze Zeit. Die jeweils verantwortlichen Geschäftsführer werden häufig ausgetauscht. Für eine erfolgreiche Bekämpfung dieser Art der Steuerkriminalität ist es also wichtig, Erkenntnisse schnell zusammenzuführen, damit die Verantwortlichen noch greifbar sind und zur Rechenschaft gezogen werden können.
04.06.2013 Ta