Mannheim (wel). Dass sein Faustschlag eine solche Wirkung hat – das hätte der 27-jährige Mannheimer wohl nicht gedacht. Am Mittwoch hatte „Aktenzeichen XY… ungelöst“ mit einem erschütternden Film über den tödlichen Hieb gegen einen 68-jährigen Mann berichtet. Einen Tag später meldete sich der 27-Jährige bei der Polizei in Mannheim und gestand die Tat ein.
Mit etwas Glück haben wir den Täter bald.
Kriminaloberrätin Roswitha Götzmann kurz nach der XY-Sendung
Am 2. Juni 2015 hatte sich der 68-jährige Peter Stadler in der Mannheimer Innenstadt über einen jungen Mann mokiert, der ihn – wie andere Passanten auch – im Vorbeigehen rücksichtslos angerempelt hatte. Da drehte der sich um und versetzte Stadler einen Faustschlag ins Gesicht. Der Rentner stürzte nach hinten auf die Gehwegplatten und zog sich unter anderem schwere Kopfverletzungen zu. Fünf Wochen später starb Peter Stadler an den Folgen. Der Täter, der ein auffälliges Sweatshirt mit «Red Bull»-Emblem getragen haben soll, wurde jetzt in XY gesucht.
Richtige Prognose
Roswitha Götzmann, Pressesprecherin der Mannheimer Polizei, trug im Gespräch mit XY-Moderator Rudi Cerne den Fall und die Fragen dazu im Münchner XY-Studio live vor. Gleich nach der Sendung zeigte sie sich äußerst zuversichtlich. Zwei Zeugen hatten sich gemeldet, die das Geschehen unabhängig voneinander beobachtet hatten. Besonders interessant: Beide gaben gleiche Täterbeschreibungen ab. „Mit etwas Glück haben wir den Täter bald“, so Roswitha Götzmann kurz nach der Sendung.
Wie Recht sie hatte, zeigte sich schon am nächsten Tag, als der 27-Jährige in Mannheim das Geständnis ablegte. Heute Vormittag wurde er dem Haftrichter vorgeführt, der einen Haftbefehl wegen Verdachts der Körperverletzung mit Todesfolge erließ. Gegen Auflagen wurde dieser dann aber außer Vollzug und der Mann wieder auf freien Fuß gesetzt.
Fotos: Securitel / ZDF
07.10.2016 wel