Neues Täterprofil im Fall Tristan

Neuer Fahndungsansatz 15 Jahre nach dem Mord an dem 13-Jährigen

Frankfurt/Main (dpa/lhe). Mehr als 15 Jahre nach dem grausamen Mord an dem Frankfurter Schüler Tristan gehen die Ermittler von einem neuen Täterprofil aus. Zusammen mit einem Profiler wurde zudem ein 20-minütiger Dokumentarfilm über die bisherigen Ermittlungen gedreht, von dem sich die Polizei eine neue Spur erhofft. Für Hinweise, die zur Ermittlung des Täters führen, sind inzwischen 100.000 Euro Belohnung ausgesetzt, wie die Staatsanwaltschaft in Frankfurt bekanntgab. Der Film ist heute in der Sendung «Spiegel TV» zu sehen.

Der Täter war den Fachleuten zufolge zur Tatzeit im März 1998 zwischen 25 und 35 Jahre alt und suchte aufgrund seiner sexuellen Neigungen den Kontakt zu Kindern. Er lebt vermutlich sozial zurückgezogen und in keiner engen Intimbeziehung. Außerdem muss er einen Bezug nach Frankfurt-Höchst oder Hofheim am Taunus gehabt haben. In der Nähe des Bahnhofs im Stadtteil Höchst wurde der Junge getötet. In Hofheim soll der Mann sich ebenfalls Kindern genähert haben. 

Bisherige Bemühungen alle vergebens
Die Ermittler gehen von einem Einzeltäter aus und suchen bereits seit rund viereinhalb Jahren mit dem Phantombild eines Zopfträgers nach ihm. Das neue Täterprofil wurde vom Hessischen Landeskriminalamt gemeinsam mit dem Leiter der Operativen Fallanalyse München und deren Chef-Profiler erstellt.

Der 13-Jährige Tristan Brübach wurde am 26. März 1998 in einem unterirdischen Bachlauf grausam getötet. Ein Massengentest mit mehr als 10.000 Freiwilligen aus den westlichen Stadtteilen Frankfurts hat kein Ergebnis gebracht. Auch eine Fahndung über die ZDF-Sendung «Aktenzeichen XY… ungelöst» blieb ohne Erfolg.

Fotos: Kripo Frankfurt/M.

23.11.2013 Ta