Nußdorf am Inn (dpa/lby). Kriminelle Schleuser haben an der bayerisch-österreichischen Grenze vier Flüchtlingsfamilien aus Syrien bei fast winterlicher Kälte ausgesetzt. Unter den Opfern sind eine hochschwangere Frau und acht Kleinkinder. Nach Angaben der Polizei mussten die 20 Syrer gestern bei Nußdorf am Inn (Landkreis Rosenheim) aus einem Omnibus aussteigen und bei nur wenigen Grad über Null im Freien ausharren.
Sie seien nach der Fahrt übers Mittelmeer von Süditalien nach Deutschland gebracht worden, erzählten die Flüchtlinge. Wenige Minuten nach Passieren der Grenze wurden sie ausgesetzt. Sie waren unterkühlt, als Beamte sie antrafen. Allein für die Reise im Bus hätten die Schleuser den vier Familien zusammen 6.000 Euro abgeknöpft, erklärte die Bundespolizei in Rosenheim. Alle Flüchtlinge wurden dort zunächst versorgt und dann zur Aufnahmestelle für Flüchtlinge nach München gebracht.
17.05.2014 Ta