Limburg/Hamburg (dpa). Gegen den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst wird wegen einer möglichen Falschaussage über einen teuren Indien-Flug ermittelt. «Er ist formell beschuldigt», sagte ein Sprecher der Hamburger Staatsanwaltschaft. Es sei ein Ermittlungsverfahren wegen falscher Versicherung an Eides Statt eingeleitet worden, der Bischof habe über seine Anwälte Stellung zu den Vorwürfen genommen. Ein Bischofssprecher wies den Vorwurf zurück.
Mehrere Anzeigeerstatter werfen dem Bischof vor, in einem Rechtsstreit mit dem «Spiegel» gelogen zu haben. Der 53-jährige Bischof soll eine falsche Erklärung über ein Upgrade in die Business-Class gemacht haben, wie es hieß. Der Bischof hatte zunächst betont, nicht Erste Klasse geflogen zu sein, diese Behauptung gegenüber dem «Spiegel» aber anschließend in einer eidesstattlichen Versicherung bestritten. Der «Spiegel» hat das Gespräch mit einem Redakteur allerdings per Videokamera aufgenommen.
Kritik am Bischof
Der Sprecher des Bischofs, Martin Wind, sagte der Nachrichtenagentur dpa: «Wir gehen auch weiterhin davon aus, dass es keine Falschaussage gibt.» Am Sachverhalt habe sich nichts geändert. Eine falsche eidesstattliche Erklärung kann mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe bestraft werden.
Katholiken in seinem Bistum kritisieren Tebartz-van Elst bereits seit längerem wegen des Umgangs mit dem Vermögen der Kirche. Die Kritik entzündete sich zuletzt insbesondere am neuen Bischofssitz neben dem Limburger Dom, der mindestens 5,5 Millionen Euro kosten soll.
30.05.2013 Ta