Düsseldorf (dapd). Der neue Verteidiger des mutmaßlichen Mörders von Mirco will sich für ein Verfahren mit «Würde und Anstand» gegen seinen Mandanten einsetzen. Er habe ihm daher zu einem umfassenden Geständnis geraten, sagte Rechtsanwalt Gerd Meister in Düsseldorf. Olaf H. solle sich nicht «mit faulen Ausreden aus der Verantwortung» ziehen und dadurch das Leid der Eltern noch verschlimmern.
Das genaue Motiv für die Tötung des zehnjährigen Mirco ist unterdessen weiterhin unklar. Leute, die Olaf H. kennen, könnten immer noch nicht glauben, dass er der Täter sei, sagte Meister. Selbst seine Ex-Frauen sprächen nur gut über den 45-Jährigen. Die Polizei hatte in der vergangenen Woche erklärt, Olaf H. habe Mirco getötet, weil er Stress bei der Arbeit gehabt und dafür ein Ventil gesucht habe.
Auf ihn mache sein Mandant einen traumatisierten Eindruck, sagte Meister. Immer wieder breche er zusammen. Seine Tat finde er selbst abscheulich und könne nicht glauben, was er getan habe.
Meister hatte die Verteidigung des 45-Jährigen übernommen, nachdem eine Rechtsanwältin ihr Mandat niedergelegt hatte. Die Mordkommission habe ihn auf Wunsch der Familie angerufen und darum gebeten, dass er sich des Falles annehme, sagte der Anwalt. Meister war in der Vergangenheit bereits in zahlreichen Mord- und Sexualstrafverfahren als Verteidiger engagiert worden.
04.02.2011 dv