Feuer in Flüchtlingsheimen: Rechte Brandstifter am Werk?

Nauen (dpa). Nach dem Brand in einer geplanten Notunterkunft für Flüchtlinge in Nauen geht Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) von einer Straftat aus. «Es handelt sich vermutlich um vorsätzliche Brandstiftung», sagte er am Brandort. Darauf deuteten Brandrichtung, Ausbreitung und Schnelligkeit des Feuers hin. Die Sporthalle eines Oberstufenzentrums brannte heute Morgen ab – wenige Tage vor ihrem Bezug. Verletzt wurde niemand. Ein technischer Defekt als Ursache des Brandes sei höchst unwahrscheinlich, erklärte ein Polizeisprecher.

Auch beim Feuer in einer geplanten Unterkunft für Asylbewerber in Weissach in Baden-Württemberg hält Landesinnenminister Reinhold Gall (SPD) Brandstiftung für möglich. Die Ermittlungen hätten bislang zwar keine Erkenntnisse zum Auslöser gebracht. «Gleichwohl sollte es ja schon ein großer Zufall sein, wenn eine andere Brandursache als die, die viele vermuten, in Betracht käme», sagte er heute bei einem Besuch am Brandort. Das leerstehende Gebäude ging gestern in Flammen auf.

Die Sporthalle in Nauen sollte nach Angaben von Bürgermeister Detlef Fleischmann (SPD) von September bis Dezember etwa 100 Asylbewerber aufnehmen. Mehrfach hat es in Nauen Demonstrationen gegen die geplante Aufnahme von Flüchtlingen gegeben. Im Februar wurde eine Stadtverordnetenversammlung zu dem Thema von rechtsextremen Demonstranten gestört. Die Sitzung musste abgebrochen werden.

25.08.2015 Ta