Fremdenfeindliche Anschläge: Rechte Zelle im Südwesten aktiv?

Stuttgart (dpa/lsw). Die Staatsanwaltschaft Stuttgart untersucht, ob die fremdenfeindlichen Brandanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte in Baden-Württemberg zusammenhängen. «Wir wollen prüfen, ob ein Täter oder eine Gruppierung hinter den Vorfällen stehen», erklärte Behördensprecherin Claudia Krauth in Stuttgart.

Dabei stünden bislang zwei Vorfälle im Fokus: Am 24. August wurde in Weissach im Tal (Rems-Murr-Kreis) ein Gebäude mit 20 Plätzen für Flüchtlinge fast völlig zerstört. Die Polizei geht von einem fremdenfeindlichen Motiv aus. In der Nacht zum 18. Juli ging in Remchingen (Enzkreis) ein leerstehendes früheres Vereinsheim in Flammen auf, in das Flüchtlinge einziehen sollten. Als Brandbeschleuniger wurde Benzin benutzt.

Die Sicherheitsbehörden sind alarmiert. Experten stellen sich die Frage, ob nur blanker Hass hinter den Anschlägen oder eine neue rechte Terrorzelle steht. Am Vortag sprach der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) vom Einzug eines rechten Terrorismus. «Alles, was es in Deutschland an Terrorismus gegeben hat, ob es der NSU war oder die RAF, alles hat mit Brandanschlägen begonnen», sagte Rainer Wendt.

23.09.2015 Ta