Düsseldorf (dpa/lnw). Auf die IT-Infrastruktur der Landesverwaltung NRW hat es 2014 mehr als sechs Millionen Cyberangriffe gegeben. Davon seien etwa 10.000 auf einem «professionell hohen Niveau» ausgeführt worden, sagte Innenminister Ralf Jäger (SPD) in Düsseldorf. In diesem Jahr habe eine IT-Taskforce in der Landesverwaltung 74 Systeme identifiziert, die von Schadstoffprogrammen befallen waren, die aber Virenscanner nicht erkennen konnten. Ziel der Attacke sei gewesen, die Rechner fremdzusteuern. Jäger zufolge konnte weitreichender Schaden verhindert werden.
Die Regierung werde angesichts der steigenden Bedrohung im Internet massiv in die Sicherheit der Landesverwaltung investieren, betonte der SPD-Politiker. Das rot-grüne Kabinett habe ein Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht. Dazu gehören 60 zusätzliche Stellen für Sicherheitsbeauftragte und gut acht Millionen Euro mehr für eine Verbesserung der Sicherheitskonzepte. Der «Schwachpunkt Mensch» solle im Vordergrund stehen. Der einfachste Zugang für unerwünschte Eindringlinge sei der Mitarbeiter.
In der Landesverwaltung NRW sind 120.000 PC und geschätzte rund 20.000 Mobilgeräte im Einsatz, hinzu kommen private Geräte von Landesbeschäftigten als mögliches Einfallstor. Angreifer nehmen gezielt die Politik ins Visier, warnte Jäger. Ein gravierendes Beispiel: Die Cyberattacke auf den Bundestag, die eine komplette Überarbeitung des IT-Systems nötig machte.
23.09.2015 Ta