Knall im Morgengrauen

Täterbande sprengt reihenweise Automaten / Kripo prüft Zusammenhänge

Sollstdt/Göttingen (dapd-dapd-lth). Nach einer Serie von Automatensprengungen in Bankfilialen prüft die Polizei in Thüringen mögliche Verbindungen zwischen den Taten. Dazu sei eine zentrale Koordinierungsstelle bei der Polizeiinspektion Nordhausen eingerichtet worden, sagte ein Sprecher der Landespolizeidirektion am Donnerstag. Allein im Freistaat hatte es drei derartige Vorfälle in den vergangenen beiden Wochen gegeben. Jedes Mal entstand erheblicher Sachschaden.

Am Donnerstagmorgen hatten bislang unbekannte Täter den Automaten in einer Bankfiliale in Sollstedt im Landkreis Nordhausen gesprengt. Dabei wurden der Vorraum der Bank völlig zerstört und Teile des Automaten sowie der Fensterscheiben bis auf die gegenüberliegende Straßenseite geschleudert. Ob die Täter Bargeld erbeuten konnten, ist bislang unklar. In der Bank in Sollstedt hatte es bereits im März 2010 einen ähnlichen Vorfall gegeben.

Zwei Stunden später sprengten Unbekannte im rund 70 Kilometer entfernten Göttingen einen freistehenden Geldautomaten. Dabei wurde das Gerät vollständig zerstört. Trümmerteile flogen bis zu 30 Meter weit. Ersten Erkenntnissen zufolge wurde der Tresor des Automaten nicht beschädigt. Der durch die Automatensprengung in Göttingen entstandene Sachschaden beträgt allerdings rund 30.000 Euro.

Gleiche Vorgehensweise
In den vergangenen zwei Wochen hatte es in Schloßvippach im Landkreis Sömmerda und in Arnstadt im Ilm-Kreis ähnliche Vorfälle gegeben. Dabei griffen die Täter jeweils auf das gleiche Verfahren zurück: Sie füllten die Automaten mit einem explosiven Gasgemisch, das sie anschließend entzündeten.

In Schloßvippach waren nach Polizeiangaben zu Wochenbeginn mehrere Tausend Euro erbeutet worden. Zudem entstand durch die Sprengung ein Sachschaden von 30.000 Euro. Auch in Arnstadt war durch die Sprengung erheblicher Sachschaden angerichtet worden. Mitte August war ebenfalls mithilfe eines Gasgemischs ein Bankautomat in Kassel zerstört worden.

Länderübergreifende Zusammenarbeit
Inzwischen könne nicht mehr ausgeschlossen werden, dass es sich um eine landesweit agierende Bande handelt, sagte ein Sprecher der Polizei am Donnerstag. In Nordhausen werden nun die Ermittlungsergebnisse der anderen Polizeidienststellen gesammelt und ausgewertet und auch mit den Erkenntnissen aus den anderen Ländern verglichen sowie an die dortigen Kollegen weitergereicht.

Foto: Polizei Siegen

31.08.2012 Ta