Krimi in Kalkar

Täterquartett soll 31-Jährigen umgebracht haben - Motiv unklar

Kalkar (dpa/ots). Der Ablauf des Falls, den jetzt die Kripo Kalkar aufgedeckt hat, ist eines Krimis durchaus würdig: Anfang Januar 2015 schnappte ein Zeuge zufällig Teile eines Gesprächs zwischen zwei seiner Bekannten auf. Daraus ergab sich der Verdacht, dass ein 36-Jähriger gemeinsam mit seiner gleichaltirgen Vermieterin einen anderen Mann in Kalkar getötet haben könnte. 

Der Zeuge wandte sich an die Polizei, die Kripo Krefeld nahm die Ermittlungen auf. Und die fand schnell heraus, dass hier irgendwas nicht stimmen konnte: Die Vermieterin meldete im Oktober 2014 ihren 31-jährigen Mieter rückwirkend zum September als unbekannt verzogen ab. Trotzdem soll sie im November 2014 noch Geld vom Konto des Mannes abgehoben haben.

Eine Mordkommission wurde eingerichtet. Die Kripobeamten stellten fest, dass die Vermieterin das Verschwinden des jungen Mannes gegenüber unterschiedlichen Personen und Behörden in verschiedenen Versionen schilderte. Die Staatsanwaltschaft Kleve erwirkte daraufhin Durchsuchungsbeschlüsse für drei Objekte in Mönchengladbach, Kleve und Kalkar. 

Warum musste der junge Mann sterben?
Bei den Durchsuchungen wurden zunächst fünf Personen vorläufig festgenommen. In ihren Vernehmungen räumten zwei der Hauptbeschuldigten die Tötung eines 31-jährigen Mannes ein. Mit Hilfe ihrer Angaben wurde in der Garagenzufahrt eines Einfamilienhauses in Kalkar ein Erdgrab freigelegt und der Leichnam eines Mannes gefunden. Gestern wurde die Leiche obduziert. Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft wurde der Mann vermutlich mit einem Baseballschläger erschlagen und seine Leiche in der 1,80 Meter tiefen Grube verscharrt. Wahrscheinlich geschah die Tat bereits Mitte September 2014.

Der Haftrichter erließ gegen die Vermieterin des Opfers, ihren 36-jährigen neuen Mieter und einen 46-jährigen Bekannten der Frau aus Kleve Haftbefehl wegen gemeinschaftlichen Mordes. Darüber hinaus erging ein Haftbefehl gegen den 48-jährigen Ehemann der 36-Jährigen wegen Beihilfe. Bislang ist noch völlig offen, warum die Verdächtigen das Mordkomplott geschmiedet haben.

14.01.2015 Ta