Präsenz und Kontrolldruck

Wie Frankfurt das Bahnhofsmilieu sanieren will

Frankfurt/Main (dv). Mit einer erhöhten Polizeipräsenz will die Stadt Frankfurt am Main in Zusammenarbeit mit der Landespolizei gegen Kriminalität im Bahnhofsviertel vorgehen. Bereits seit Mitte August seien dort 15 zusätzliche Stadtpolizisten im Einsatz, um gegen Drogenhandel und Drogenkonsum sowie illegale Straßenprostitution vorzugehen, sagte Frankfurts Sicherheitsdezernent Volker Stein (FDP). Ziel dieser Sicherheitsoffensive sei es, vor allem mit Beamten in Uniform das «subjektive Sicherheitsgefühl» zu steigern. Zunächst sollen bis Mitte Dezember mehr Kräfte der Stadtpolizei im Bahnhofsviertel unterwegs sein.

Innenstaatssekretär Boris Rhein (CDU) sagte, die Landespolizei habe seit Beginn des Jahres 20 Beamte zusätzlich für Frankfurt abgestellt. Es sei beabsichtigt, mit den Einsatzkräften das Vorgehen beispielsweise gegen die Drogenszene weiter zu intensivieren. In den vergangenen Jahren habe der Kontrolldruck durch die Polizei die Situation im Bahnhofsviertel «sehr positiv verändert», sagte Rhein. Dafür seien allerdings «Kraftanstrengungen, die über das normale Maß hinausgehen», notwendig gewesen.

150 Beamte in Bereitschaft
Rhein kündigte ferner an, dass im kommenden Jahr durch den Abschluss des Konzepts «Regionale Sicherheit» und durch Umschichtungen des Personals landesweit weitere 50 Polizisten als zusätzliche Einsatzkräfte dort verwendet werden sollen, wo «mit hoher Präsenz und hohem Kontrolldruck» das Sicherheitsgefühl der Bürger verstärkt werden könne. Damit stünden künftig pro Tag 150 Polizisten für Sonderaktionen in ganz Hessen zur Verfügung. Schwerpunkte seien neben dem Frankfurter Bahnhofsviertel auch der öffentliche Nahverkehr und Brennpunkte in anderen Städten.

Den Angaben zufolge stellte die Polizei in diesem Jahr im Frankfurter Bahnhofsgebiet bisher 2626 Anzeigen wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz und 107 Anzeigen wegen Waffendelikten. Ferner seien dort 3217 Platzverweise erteilt worden.

25.08.2010 dv