Schikane-Vorwürfe gegen SEK: Kölner Staatsanwälte wollen nicht ermitteln

Köln (dpa/lnw). Die Kölner Staatsanwaltschaft will die Ermittlungen im Zusammenhang mit dem SEK-Skandal der Kölner Polizei an eine andere Anklagebehörde abgeben. Ihr Sprecher begründete dies damit, dass die Kölner Staatsanwaltschaft selbst in einem ständigen dienstlichen Kontakt mit einigen der beschuldigten Polizisten stehe.

Der Sprecher bestätigte einen Bericht der «Rheinischen Post», dass es einen Anfangsverdacht gegen zehn Beamte wegen strafrechtlich relevanter Übergriffe gebe: Körperverletzung und Nötigung. Hintergrund sind Vorwürfe wegen Mobbings und Misshandlung eines Anfängers bei einem der Kölner Spezialkommandos. Wegen des Verdachts, von Angehörigen derselben Einheit sei ein Hubschrauber für spektakuläre Privatfotos benutzt worden, werde gegen fünf Beamte ermittelt. Hier lautet der Vorwurf: «Unzulässige Vermengung privater und dienstlicher Belange.»

Der Sprecher sagte, die Kölner Behörde werde nun die Generalstaatsanwaltschaft bitten, den Fall an eine andere Ermittlungsbehörde zu übertragen. Auf Ebene der Polizei wurden bereits die Düsseldorfer Kollegen eingeschaltet, um zu den Vorwürfen in Köln zu ermitteln. Außerdem soll ein unabhängiger Sonderermittler die Zustände bei den Kölner Spezialeinsatzkommandos untersuchen.

26.06.2015 Ta