Frankfurt/Passau (dpa). Nach einer bundesweiten Fahndung an Grundschulen haben die Ermittler einen Familienvater aus Passau verhaftet, weil er seinen Sohn sexuell schwer missbraucht haben soll. Die Fotos des Siebenjährigen habe der Mann im Internet angeboten, erklärt die Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft. Dort seien sie dem Bundeskriminalamt aufgefallen. Dann begann die schwierige Suche nach dem Namen des Opfers – und dem Täter, der die Fotos bei seinen Verbrechen gemacht haben soll. Der Verdächtige sei am 24. Oktober in Oberösterreich festgenommen worden.
«Der entscheidende Tipp kam von der Leiterin einer Grundschule in Passau», sagte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft, Alexander Badle. Die Frau habe den Jungen auf den Bildern wiedererkannt. Zwar lebte die Familie des Opfers in ihrem Zweitwohnsitz im oberösterreichischem Ried (Innkreis), der Junge ging jedoch in eine Grundschule im bayerischen Passau.
Identifikation von Täter und Opfer dauerte ein Dreivierteljahr
Die Mutter und die Schwester des Jungen hielten sich zum Zeitpunkt der Festnahme in Deutschland auf. Das Opfer wurde in die Obhut eines bayerischen Jugendamtes gebracht. Den genauen Aufenthaltsort nannte die Generalstaatsanwaltschaft mit Rücksicht auf den Jungen nicht. Einzelheiten zur Vernehmung des Tatverdächtigen werde es zum jetzigen Zeitpunkt nicht geben, sagte Badle.
Das Bundeskriminalamt stieß bereits Ende 2013 im Internet auf die Bilder auf einem US-Server. Nachdem die polizeilichen Ermittlungen ergebnislos verliefen, wurde die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) eingeschaltet. Diese leitete am 22. September 2014 eine Öffentlichkeitsfahndung an Schulen ein. Lehrern und Leitern von Grundschulen wurden nicht pornografische Fotos des Jungen gezeigt. Mit Erfolg: Die Schulleiterin erkannte den Jungen wieder. Der Vater sitzt nun in Untersuchungshaft in Österreich.
01.11.2014 Ta