Angriff auf Videofilmer: Kripo vermutet rechtsradikale Motive

Berlin (dpa). Die Berliner Polizei sucht nach den Tätern eines Angriffs mit rechtsradikalem Hintergrund auf einen 26 Jahre alten Israeli. Eine Gruppe von sieben jungen Männern schlug und trat ihn in der Neujahrsnacht an einem U-Bahnhof. Die Polizei hat am Wochenende über den Vorfall berichtet. Sie teilte dabei allerdings noch nichts über die Nationalität des 26-Jährigen mit und dass er jüdischen Glaubens ist. Das bestätigte eine Sprecherin jetzt nach entsprechenden Medienberichten. Ungeklärt ist bislang, ob sich der junge Mann während der Auseinandersetzung als Jude zu erkennen gegeben hat.

Mit einigen Freunden bestieg der 26-Jährige am 1. Januar gegen 2.30 Uhr eine U-Bahn, dort sangen sieben Männer antisemitische Gesänge und riefen Parolen wie «Fuck Israel» und «Fuck Juden», wie eine Polizeisprecherin sagte. Der 26-Jährige habe die Gruppe gefilmt und sie aufgefordert, die Gesänge zu unterlassen. Daraufhin kam es laut Polizei zum Streit.

Alle Beteiligten stiegen dann aus. Die Unbekannten forderten den 26-Jährigen auf, das Gefilmte zu löschen. Als dieser sich weigerte, schlugen und traten sie auf ihn ein und bespuckten ihn. Der junge Mann erlitt eine Platzwunde am Kopf und Prellungen. Sicherheitsmitarbeiter der Berliner Verkehrsbetriebe gingen dazwischen, die Angreifer entkamen. Die Polizei will nun versuchen, sie anhand des Videomaterials zu identifizieren. Außerdem sollen die Freunde des Opfers als Zeugen befragt werden.

06.01.2015 Ta