Das Geld kehrt zurück

Viele Steuersünder räumen ihre Nummernkonten in der Schweiz

Berlin (dpa) – Zahlreiche Steuersünder versuchen zurzeit, Schwarzgeld aus der Schweiz zurück nach Deutschland zu schmuggeln. «Zum Teil werden wir bei jedem dritten Auto fündig», sagte Hagen Kohlmann vom Hauptzollamt Ulm der «Wirtschaftswoche». Neben der Zahl der Delikte stiegen auch die geschmuggelten Summen. Diese lägen immer häufiger im sechsstelligen Bereich, sagt Kohlmann, der für die Grenzen im Dreiländereck Deutschland-Österreich-Schweiz zuständig ist.

Die Obergrenze für die Einfuhr von undeklariertem Bargeld in die EU liegt bei 10.000 Euro. Bereits 2013 hatten deutsche Zollbeamte die Rekordsumme von 573 Millionen Euro Schwarzgeld sichergestellt. 2012 waren es gerade mal 9,3 Millionen.

Meldung ans Finanzamt
Bei den Rückholaktionen greifen manche Deutsche tief in die Trickkiste. «Wir stoßen immer öfter auf Autos mit vier oder sogar fünf Insassen, von denen jeder 9.800 oder 9.900 Euro dabei hat», zitiert das Magazin Zollbeamte. Zwar können die Behörden dann kein Bußgeld verhängen, aber sie können das zuständige Finanzamt über den Bargeldfund informieren.

Viele Banken in der Schweiz haben ihren Kunden ein Ultimatum bis Jahresende gesetzt, sich steuerehrlich zu machen. Diese Weißgeld-Strategie zwingt zahlreiche Steuersünder zum Handeln.In Deutschland ist auch die Zahl der Selbstanzeigen von Steuerbetrügern zuletzt spürbar angestiegen.

Als Gründe für diese Entwicklung gelten das Verfahren wegen Steuerhinterziehung gegen den langjährigen FC-Bayern-Boss Uli Hoeneß, die geplante Verschärfung der Regeln für eine strafbefreiende Selbstanzeige, der Ankauf von Steuer-CDs aus der Schweiz und die Weißgeldstrategie vieler Schweizer Banken.

Foto: Zoll

21.04.2014  wel