Festnahme von Terrorverdächtigen in NRW – Durchsuchungen in Hessen

Düsseldorf/Karlsruhe (dpa). Der Generalbundesanwalt hat in Nordrhein-Westfalen zwei weitere mutmaßliche islamistische Terroristen festnehmen lassen. Die beiden Syrienrückkehrer wurden nach Polizeiangaben gestern von Spezialeinheiten in ihren Wohnungen in Mönchengladbach und Herford gefasst. Sie leisteten keinen Widerstand. Die 26 und 27 Jahre alten Verdächtigen sollen im Nahen Osten eine Kampfausbildung durchlaufen und dort ausländischen Terrorvereinigungen angehört haben, gab die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe bekannt.

Beide seien dem Kampfverband «Auswanderer von Aleppo» zuzuordnen, der sich Ende 2013 der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen habe. Zuvor sei der Verband Teil der terroristischen Vereinigung Jamwa gewesen. Beide Verdächtige seien Deutsche. Hinweise auf konkrete Anschlagspläne in Deutschland gebe es nicht.

Die Beschuldigten seien im März und im August 2013  über die Türkei nach Syrien gereist. Sie sollen dort logistische Aufgaben wie den Transport von Verpflegung an die Frontlinie übernommen haben. Der 26-Jährige soll zudem für die Propaganda innerhalb seiner Kampfgruppe zuständig gewesen sein. Während der 27-Jährige Mitte November 2013 nach Deutschland zurückgekehrt sei, habe sich der 26-Jährige mit Unterbrechungen  bis Mitte September 2014 in Syrien aufgehalten.

Razzien bei Terrorverdächtigen in Kassel
In Kassel durchsuchte die Polizei gestern die Wohnungen dreier mutmaßlicher Islamisten. Die Männer im Alter von 19, 22 und 23 Jahren sollen den Krieg in Syrien von Deutschland aus logistisch unterstützt oder die Absicht gehabt haben, nach Syrien zu reisen, um dort an Kampfhandlungen teilzunehmen. Das erklärten die Staatsanwaltschaften in Frankfurt und Kassel in einer gemeinsamen Mitteilung. Mögliche Beweismittel wie Computer und Dateien seien sichergestellt worden.

Die Beschuldigten bleiben auf freiem Fuß, da es keinen dringenden Tatverdacht gebe, der einen Haftbefehl rechtfertige. Es gebe auch keinerlei Hinweise darauf, dass die Männer in Deutschland einen Anschlag geplant hätten.

23.01.2015 Ta