Berlin (dv). Manchmal hat es den Anschein, ohne die sozialen Netzwerke ginge es nicht mehr: Da könne man dann gleich zum Einsiedler werden. 25 Prozent der Deutschen nehmen regelmäßig die Angebote von Facebook, Myspace und den anderen Netzwerken wahr, bei Jugendlichen liegt der Anteil sogar dreimal so hoch. Nach einer Studie der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen nutzen 69 Prozent der 12– bis 24-Jährigen sie mehrmals pro Woche und verbringen dabei täglich rund zwei Stunden im Netz.
Ohne Gefahren ist das nicht. Cyber-Mobbing kennt fast jeder User aus eigener Erfahrung; jeder Dritte wurde belästigt; und 13 Prozent haben erlebt, dass Fotos von ihnen ohne ihr Einverständnis veröffentlicht wurden.
Tester als Hacker
Nun sind Mitarbeiter der Stiftung Warentest in die Rolle von Hackern geschlüpft. Sie versuchten in die Computersysteme der Anbieter einzudringen. Nur sechs der zehn geprüften Netzwerke erteilten die Erlaubnis. Die Ablehner wurden wegen mangelnder Transparenz abgewertet. Dazu gehören auch die großen US-amerikanischen Netzwerke Facebook, Myspace und LinkedIn.
Ergebnis laut Stiftung Warentest“: „Ein Netzwerk, das Informationsaustausch und Datenschutz in Einklang bringt, existiert noch nicht. Solange es solche Netzwerke nicht gibt, muss der Nutzer selbst aktiv werden. Um sein Profil vor ungewollten Einblicken abzuschotten, sollte er die Angabe persönlicher Daten auf das unbedingt Nötige beschränken und sein Profil nur für vertraute Personen sichtbar machen.“
Selbst bei den Siegern schuelervz.net und studivz.net stellten die Tester „einige Mängel“ fest. Miserable Noten („erhebliche Mängel“) bekamen stayfriends.de, facebook.com, linkedin.com und myspace.com.
20.06.2010 dv
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