Krawallmacher am Spielfeldrand

Gewalttätige Hooligans halten Polizei in Reutlingen und Essen auf Trab

Reutlingen/Essen (dpa). Bei zwei Fußballspielen in Reutlingen und Essen ist es in den vergangenen beiden Tagen zu heftigen Ausschreitungen gekommen. Bei der Oberligapartie zwischen dem SSV Reutlingen und dem SSV Ulm unterbrach der Schiedsrichter in der zweiten Halbzeit sogar das Spiel, weil Randalierer über einen Noteingang auf den Platz stürmten. Zwei Beamte wurden verletzt, gab die Polizei heute bekannt. Weil die Polizei nach eigenen Angaben mit Auseinandersetzungen zwischen Anhängern beider Clubs gerechnet hatte, waren rund 300 Beamte rund um das Reutlinger Stadion im Einsatz.

Bereits auf dem Weg dorthin versuchten rund 40 Maskierte, die angereisten Ulmer Fans zu attackieren, konnten jedoch von Polizisten mit Schlagstöcken zurückgehalten werden. Die Polizei nahm Ermittlungen wegen Beleidigung, Sachbeschädigung, versuchter Körperverletzung und dem Abbrennen bengalischer Feuer auf. Das Spiel endete 1:1.

Ausländische Risikofans waren angereist
Auch die Begegnung zwischen den Fußballtraditionsvereinen Rot-Weiß Essen und KFC Uerdingen in Essen wurde von Ausschreitungen überschattet. Wie die Polizei berichtete, wurden Beamte am Rande der Partie in der Regionalliga-West mehrfach von Fans angegriffen und mit Flaschen beworfen. Die Polizei setzte bei der An- und Abreise der Fans mehrfach Pfefferspray, Schlagstöcke und Polizeihunde gegen die Randalierer ein.

Vier Beamten wurden am Freitagabend verletzt, zwei durch Wurfgeschosse am Kopf und einer versehentlich durch den Biss eines Polizeihundes. Ein Polizist verletzte sich am Rücken, als er am Essener Hauptbahnhof durch einen Fußtritt eines Fans vom Bahnsteig gestoßen wurde und auf die Gleise fiel. Außerdem musste ein KFC-Anhänger mit Kopfverletzungen ins Krankenhaus, nachdem er bei seinem Angriffsversuch auf Polizisten zu Boden stürzte.

Die Attacken gegen die Beamten seien vorrangig von KFC-Anhängern, unter denen sich auch sogenannte gewaltbereite Risikofans aus Österreich und den Niederlanden befanden, ausgegangen. Insgesamt sprach die Polizei 182 Platzverweise aus, nahm 85 Mal Personalien auf und leitete 18 Ermittlungsverfahren ein, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung, Widerstands und Landfriedensbruchs.

10.05.2015 Ta