Düsseldorf (dapd-nrw). Die Landesregierung will die Sicherheit in den Fußballstadien verbessern. Angesichts der anhaltenden Zwischenfälle mit gewaltbereiten Fußballfans sollen im Verbund mit anderen Bundesländern künftig national einheitliche Richtlinien für die Zusammenarbeit von Polizei, Kommunen, Vereinen und Verkehrsunternehmen an Spieltagen gelten. Das kündigte Innenminister Ralf Jäger (SPD) am Freitag in Düsseldorf an.
Auf Initiative seiner Behörde sei dazu das von der Ständigen Konferenz der Innenminister (IKM) vor knapp 20 Jahren aufgelegte Nationale Konzept für Sport und Sicherheit (NKSS) entsprechend überarbeitet und weiterentwickelt worden, sagte Jäger. Im Mittelpunkt stehe nun ein gemeinsames konsequentes Vorgehen gegen Schläger und Gewalttäter. Wer randaliert, sieht das Spiel nicht. Er muss vorzeitig abreisen“, so der Minister.
Überall die gleichen Richtlinien
Seit dem Start der neuen Fußballsaison erst vor wenigen Wochen sei es bereits bei 42 Spielen zu Gewalt, Schlägereien und Angriffen auf Polizisten und Ordner gekommen, bilanzierte Jäger. Allein in NRW hätten am vergangenen Wochenende mehr als 1.000 Polizisten zum Schutz der Spiele in ersten drei Ligen eingesetzt werden müssen: „Wir müssen handeln, denn so darf es im Fußball nicht weitergehen.“
Nach dem überarbeiteten NKSS-Konzept sollen ab sofort nationale Richtlinien an allen Fußballspielorten gelten. Neben dem härteren Vorgehen gegen Gewalttäter sollen dazu auch die Vereine und Verkehrsunternehmen stärker in die Pflicht genommen werden. Sie sollen die Anreise von Fans künftig besser organisieren. Sonderzüge sollen etwa näher zu den Stadien halten und „Reisewegüberschneidungen rivalisierender Fans“ vermieden werden, sieht das Konzept vor.
Mehr Emotionen bei den Fans
Jäger und der Generalsekretär des Deutschen Fußballbundes (DFB), Helmut Sandrock, betonten bei Vorstellung des Konzepts zugleich, dass gewaltbereite Fans nach wie vor eine „kleine Minderheit“ seien. Die Mehrzahl sei „völlig friedlich“. Doch sei die „Emotionalität“ rund um den Fußball gestiegen – nicht zuletzt, weil es einen stetigen Zulauf an Anhängern gebe als auch an solchen Fans, die ihren Verein auch auf den Auswärtsspielen begleiteten.
„Die Gewalt geht nicht vom Fußball aus, sondern kommt aus gesellschaftlichen Entwicklungen zu uns „, zeigte sich Sandrock überzeugt. Entsprechend soll es dem Konzept zufolge auch mehr Fanprojekte im Rahmen der Jugend- und Sozialarbeit geben. „Das Ziel ist eine verantwortungsbewusste, sich selbst regulierende Fankultur“, fügte Jäger hinzu.
01.09.2012 Ta
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