Beelitz (dpa/bb). Unbekannte haben in den denkmalgeschützten Beelitzer Heilstätten große Schäden angerichtet. Mit einem Bagger rammten sie ein Portal und rissen dadurch Stützpfeiler ein, wie eine Polizeisprecherin erklärte. Der Bagger sei offensichtlich auf dem Gelände kurzgeschlossen und für eine Spritztour durch das Areal der früheren Lungenheilanstalt genutzt worden. Spaziergänger fanden ihn am Wochenende in einer Grube steckend und informierten die Polizei. Angaben zur Schadenshöhe machte die Polizei nicht. Sie ermittelt unter anderem wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch.
Der Bagger wurde laut «Potsdamer Neueste Nachrichten» erst am vergangenen Freitag für Bauarbeiten auf das Gelände gebracht. In den kommenden Tagen sollen die Vorbereitungen für einen geplanten Höhenpfad durch das Gelände starten. Der Geschäftsführer der Projektentwicklungsfirma beziffert in dem Bericht den Schaden am Bagger auf etwa 50.000 Euro, der am Portal sei vergleichbar hoch.
Große Anziehungskraft auf Abenteuerlustige und party people
Die frühere Lungenheilanstalt hat eine bewegte Vergangenheit. Als Klinik von der Landesversicherungsanstalt Berlin zwischen 1898 und 1930 errichtet, wurde sie während des Ersten und Zweiten Weltkriegs jeweils zum Lazarett umfunktioniert. Nach Kriegsende 1945 übernahm die Rote Armee das Gelände. Nach dem Abzug der Sowjets 1994 begann der dramatische Verfall der ehemaligen Heilstätten.
Der verwunschene Ort übt jedoch eine enorme Anziehungskraft aus. Es gibt offizielle Führungen über das Gelände. Die Polizei greift aber auch immer wieder insbesondere junge Menschen auf, die über das Gelände streifen oder Partys feiern. «Wir erstatten regelmäßig Anzeige wegen Hausfriedensbruch», sagte die Polizeisprecherin. Im Frühjahr und Sommer sei dies nahezu jedes Wochenende der Fall. Die Polizei würde dann auch verstärkt kontrollieren. Teilweise gebe es auch Sachbeschädigungen.
11.02.2015 Ta